Wenn am kommenden Wochenende die Kieler Woche beginnt, steht das Segeln im Mittelpunkt. Bereits eine Woche davor haben die Ruderer vom Ruderverein Lüdinghausen die Schleswig-Holsteinische Landeshauptstadt von Freitag bis Sonntag vom Wasser aus entdeckt. Tourenplaner Rainer Nee zauberte für die acht Aktiven abwechslungsreiche Tagestouren in die unterschiedlichsten Ruderreviere aus seiner Fahrtenleitermappe.

Am ersten Tag ging es beschaulich los: Über den wildromantischen Fluss Schwentine und seine Seenplatte ruderten die Steverstädter von Plön aus durch herrliche Naturlandschaften bis vor die Tore Kiels.

Unterwegs musste das Boot wegen des niedrigen Wasserstandes auch das ein oder andere Mal geschoben werden. In Kiel angekommen begann der zweite Tag spektakulär: Unmittelbar am Anleger der Kreuzfahrtschiffe wurde das Lüdinghauser Ruderboot mit Tuchfühlung zur AIDAcara und der noch viel größeren MSC Orchestra (294 m Länge!) zu Wasser gelassen.

Die anschließende Etappe führte über das offene Wasser der Kieler Förde zum Badeort Laboe, wo im Schatten des Marineehrenmals die Mittagspause eingelegt wurde. Auch der Wetterumschwung auf dem Rückweg konnte die Stimmung nicht trüben und abends wurde wieder im Schatten der AIDA festgemacht. Am dritten Tag bog die Mannschaft von der Förde aus über die Schleusenanalge Kiel-Holtenau in den Nord-Ostsee-Kanal ein, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße für Seeschiffe weltweit. Hier spielt die Berufsschifffahrt in einer ganz anderen Liga als auf dem heimischen Dortmund-Ems-Kanal. Hauptsächlich Hochseeschiffe mit Containerladung begleiteten die Crew der „Barenborg“, so der Name des Lüdinghauser Bootes.

Dabei handelt es sich um eine Sonderanfertigung, die anders als die Sportboote nicht mit Rollstizen sondern einfachen Ruderbänken ausgestattet ist. Es ist besonders breit, bietet sechs Ruderplätze und zwei Plätze auf der Steuerbank. Durch die hohe Bordwand kann es auch schwierigere Gewässer mit höherem Wellengang durchfahren als ein Sportboot – für die Kieler Förde wie geschaffen. Stephan Sauer, Geschäftsführer des Rudervereins, weist darauf hin, dass das Boot auch inklusive Anhänger von anderen Vereinen oder Gruppen ausgeliehen werden kann. Anfragen direkt an stephan.sauer@rvlh.de. Für alle Beteiligten steht jetzt schon fest, dass man auch im nächsten Jahr wieder auf Tour gehen möchte.

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