Der Beginn der Sommerferien ist für die Jugend des RVLH immer eine besondere Zeit. Denn hier findet die obligatorische Jugendwanderfahrt statt. Nachdem in den letzten beiden Jahren mit den Flüssen Ems und Weser vergleichsweise nahe Gewässer aufgesucht wurden, nahm die Vereinsjugend nun eine deutlich längere Anfahrt in Kauf: Sie besuchten ihren Partnerverein in Rheinsberg an der Mecklenburgischen Seenplatte. Damit ist der Jugendvorstand um Denise Lange dem Wunsch vieler Jugendlicher nachgekommen, einmal Land, Leute und Gewässer des Partnervereins kennenzulernen. Schließlich tragen die beiden Vereine seit inzwischen 25 Jahren alljährlich den Wettstreit um den Wanderpokal des 1.000 km-Rudern aus, bei dem sich insbesondere die Lüdinghauser Jugend immer kräftig in die Skulls und Riemen legt. „Rheinsberg“ war für sie jedoch bislang nur ein Begriff aus den Erzählungen der älteren Vereinsmitglieder, die die Partnerschaft mit dem RV Rheinsberg nach dem Mauerfall ins Leben gerufen hatten.

Nun konnten sich die Nachwuchsruderer selbst ein Bild machen und lernten direkt bei ihrer Ankunft am Freitagabend die herzliche Art der Rheinsberger kennen: Der Rheinsberger Carneval Club, der ebenfalls beim Ruderverein zu Gast war, lud die Lüdinghauser zum Grillen ein. So brauchten die Steverstädter nur noch ihre Zelte aufbauen und kamen trotzdem satt zu Bett.

Am nächsten Morgen begannen die Kanalruderer mit ihrer Erkundungstour. Sie hatten bereits zuhause viel über das schöne Ruderrevier gehört und wurden nicht enttäuscht. Die erste Tagestour führte sie nach Kagar. Über mehrere Seen, die mit Kanälen untereinander verbunden sind, erreichten sie den Kagarbach. Dieser ließ sich wegen seines starken Bewuchses zwar schlechter Rudern, entschädigte die Lüdinghauser aber durch seine unberührte Natur. In Kagar angekommen, machten sie eine Rast bei der „Lotus Lodge“ und ließen ein Gewitter vorbeiziehen. Doch auch wenn die Pause ausgiebig war, war sie nicht lang genug, um trocken nach Rheinsberg zurückzukehren. – Mitten auf dem Kagarbach überraschte die Ruderer ein weiteres Gewitter.

Für den Abend hatten die Gastgeber die Lüdinghauser eingeladen mit ihnen zusammen die Sommersonnenwende zu feiern. Neben einem erneuten reichlichen Grillbüffet stand dazu auch eine acht Kilometer lange Ausfahrt rund um die Remusinsel an. Doch zuvor übergaben der mitgereiste zweite Vorsitzende Christoph Marxen und Jugendleiterin Denise Lange den Wanderpokal des 1.000 km-Ruderns an ihre Rheinsberger Freunde. Diese hatten im letzten Jahr bei dem Wettstreit mehr Kilometer errudert. Der Vorsitzende der Rheinsberger Ruderer, Jens-Uwe Müller, nahm den Pokal entgegen. Nach der Ausfahrt ließen beide Vereine gemeinsam den Abend ausklingen. Dabei erzählten die Rheinsberger Ruderer viele Anekdoten aus den frühen Jahren der Partnerschaft. Im Gegenzug beantworteten die Lüdinghauser Fragen über ihren Verein von heute.

Am Sonntag brachen die Lüdinghauser nach Flecken Zechlin auf. Erneut nach der Querung zahlreicher Seen und des Passierens enger Brücken, erreichten sie den reizvollen Ort am Schwarzen See. An der „Fischerhütte“ wurde angelegt und eine ordentliche Stärkung eingenommen. Nachdem die ca. 34 kilometerlange Etappe absolviert war, genossen die Lüdinghauser den Sonnenuntergang über dem Boberower Forst mit einem herrlichen Blick über den Grienericksee.

Bevor am frühen Montagnachmittag die Abreise bevorstand, erkundeten die Lüdinghauser noch die Umgebung ihres Partnervereins: Schloss Rheinsberg war nicht weit entfernt und schon vom Wasser aus gesehen. Somit war ein Spaziergang durch dieses und dem angrenzenden Schlossgarten samt des sich dort befindlichen Obelisken obligatorisch.

Am Montagabend kehrten sie mit vielen Eindrücken und einem Sack voller Grüße im Gepäck wohlbehalten nach Lüdinghausen zurück. Hier verbrachten sie noch eine Nacht im heimischen Bootshaus.

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